Warum du jetzt dein Schlafzimmer umdekorieren solltest

24. Oktober 2019

Im Schlafmonolog erzählen echte Menschen echte Geschichten über persönliche Erfahrungen mit ihrer Einrichtung und allem, was mit dem Schlafen zu tun hat. Dieses Mal: Das Leid, das „Einrichten des eigenen Schlafzimmers“ heißt.

 

Ich öffne die Haustür und betrete einen leeren Raum. Es hallt und riecht nach frisch gestrichenen Wänden. Sanfte Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster hinein. Meine allererste eigene Wohnung. Ein hübsches Appartement im Erdgeschoss, in einer ruhigen Wohngegend, zehn Minuten mit dem Fahrrad von der pulsierenden Innenstadt Eindhovens entfernt. Hier ziehe ich nie wieder aus! Gut, vielleicht, wenn mal ein ganz toller Mann in mein Leben tritt...

Der Schlafmonolog: Schlafzimmerfilter

Doch wo war ich stehengeblieben? Ach ja, meine neue Wohnung. Über die Einrichtung brauchte ich nicht lange nachzudenken. Tagelang durchstöberte ich den einen nach dem anderen Second-Hand-Laden, auf der Suche nach dem perfekten 80-er-Jahre Stuhl oder der nicht zu alten, aber dennoch charakteristischen chinesischen Vase. Meine Freunde bezeichnen meine Einrichtung deshalb auch als „Sammelsurium“ oder „liebenswerten Flohmarktkram“. Aber es geht doch darum, dass es mir gefällt, oder?

 

Und dabei rede ich übrigens von meinem Wohnzimmer. Was mein Schlafzimmer angeht, sieht es nämlich ganz anders aus. Auch nach Monaten: Immer noch kahle Wände, ein weißer Schrank und ein dunkelblaues Bett. Ach, meinen kleinen Fernseher darf ich nicht vergessen. Den habe ich einfach auf ein Schuhschränkchen von IKEA gestellt, weil da die Höhe perfekt gestimmt hat. Nicht besonders ansprechend, kann man sagen.

 

Denn warum sollte ich mich groß um die Gestaltung meines Schlafzimmers kümmern? Außer mir kriegt das doch sowieso niemand anders täglich zu Gesicht? Ja, ich weiß es – besser wie kaum ein anderer – wir verbringen ein Drittel unseres Lebens im Bett... Aber mit geschlossenen Augen! Und es kostet Energie – und nicht zu vergessen – Geld, sein Schlafzimmer „Instaproof“ zu machen.

Der Schlafmonolog: Schlafzimmerfilter

Meine Gedanken schweifen ab. Instagram ist natürlich nicht der Heilige Gral. Doch es könnte doch auch sein, dass einem ein hübsch gestaltetes Schlafzimmer geradezu Energie verleiht? Es verwandeln in einen Raum, in dem ich mich genauso gerne aufhalte, wie in meinem Wohnzimmer. Vielleicht sogar noch lieber. Dass ich meinen Freundinnen am Freitagabend absage, weil ich schon im Bett liege. „Nein, ich bin nicht müde. Aber ich liege am Freitagabend ab jetzt lieber im Bett, um mein wunderhübsches Schlafzimmer zu bewundern.“

 

Gut, ich übertreibe. Doch warum vernachlässige ich mein Schlafzimmer? Vernachlässige ich mich selbst? Oder will ich mir nichts gönnen? Wir sind so darauf fokussiert, für die Außenwelt alles so perfekt wie möglich darzustellen. In den Social-Media wimmelt es doch nur so von Hochglanzaufnahmen, über die sorgfältig ein Filter gezogen wurde, um alles noch spektakulärer erscheinen zu lassen.

Auf einmal wird mir klar, dass meine Einrichtung nicht nur dazu da ist, anderen zu beweisen, wie kreativ man war. Nein, sie ist auch für mich selbst. Hauptsächlich für mich selbst. Ich bin schließlich diejenige, die sie täglich im Blickfeld hat. Worin ich meinen Tag abschließe und einen neuen beginne. Dann kann man sich ruhig ein bisschen Mühe geben – und für sich selbst so einen „Schönheitsfilter“ darüberlegen. Das ist doch mein gutes Recht, oder?

 

Es ist völlig klar: Ich brauche einen „Schlafzimmerfilter“.

Doch womit fängt man an? Ich sehe mich schon im Baumarkt, wie ich an den endlosen Regalen mit Farbmustern entlangschreite. Grau ist absolut mein Ding. Also werden alle 50 Schattierungen davon begutachtet. Der freundliche Mitarbeiter von der Farbenabteilung empfiehlt den Ton „Sweet Desire“.  „Passt auch gut zu ihrem dunkelblauen Bett“, sagt er mit einem Lächeln.

 

Also kein Grau, sondern ein Altrosa. Dann werde ich jetzt mal – mit einem Malerpinsel in der Hand – meinen Freundinnen für heute Abend absagen...

 

- Stacey (27), PR & Communication Spezialist bei Swiss Sense.

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